Werkhof, Berlin

Das Werkhofareal in der Lehrter Straße, nördlich des Berliner Hauptbahnhofs, umfasst ein Ensemble von Bauten, die Ende des 19. Jahrhunderts für das preußische Militär errichtet wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Bestand fremdgenutzt und hat sich seit dem Fall der Mauer zu einem Kreativquartier gewandelt, das sukzessive durch Erweiterungen und Neubauten ergänzt wurde.

In Haus 2, einer ehemaligen Uniformschneiderei, befinden sich die Büroräume und Studios von Sauerbruch Hutton. Dieser größte erhaltene Einzelbau des Ensembles wurde 2009 saniert und aufgestockt.

Am Eingang zum Areal entstand 2015 mit Haus 9 ein Neubau für eine Baugruppe. Sein Außenvolumen ist ein Resultat der Ausnutzung baurechtlicher Möglichkeiten auf dem Grundstück. Von den historischen Nachbarn hat das Haus die hohen Decken, die großzügigen Fenster und die einfache Grundstruktur geerbt.

Die vorerst letzte bauliche Ergänzung erfolgte 2017 mit Haus 6. Dieses Wohn- und Ateliergebäude steht zwischen einem historischen Backsteingebäude und einem zeitgenössischen Ateliergebäude in Sichtbeton, einem Entwurf der Architekten Augustin und Frank für die Künstlerin Katharina Grosse.

In diesem fortlaufenden Prozess des Um- und Weiterbauens zeigt sich das Werkhofgelände als lebendiges Stück Stadt und hat damit das Potential, auch in Zukunft mit seinen Bewohnern zu wachsen und sich stetig zu wandeln.

 

Film by: Fred Plassmann & Finnja Willne

Produced by: OFFscreen